Die Macht des Bewusstseins - Kapitel 8

Übersetzt von Ugi Müller (zur Homepage)

Kein Charakter ist so erloschen, dass man ihn nicht noch durch leichtes Anzünden zum Aufglimmen bringen könnte.

Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin. 

[Matthäus 5:39]

Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Widerstreben und der Entsagung vom Bösen. Wenn du dem Bösen widerstrebst, dann gibst du ihm deine Aufmerksamkeit; du machst weiter damit, es real zu machen. Wenn du dem Bösen hingegen entsagst, so ziehst du deine Aufmerksamkeit von ihm ab und gibst sie demjenigen, was du willst. 

Jetzt ist die Zeit, um ihnen Schönheit anstelle von Schmutz zu bringen, Freude statt Trauer, Jubel statt der Verzweiflung. Man wird sie «Die Eichen der Gerechtigkeit» nennen, «Die Pflanzung, durch die der Herr seine Herrlichkeit zeigt». [Jesaja 61:3]

Du bringst Schönheit anstelle von Schmutz, wenn du deine Aufmerksamkeit auf die Dinge konzentrierst, wie du sie gerne haben möchtest, und nicht wie sie sind. 

Du bringst Freude statt Trauer, indem du eine freudvolle Haltung bewahrst, unabhängig von unerfreulichen Umständen. Und du bringst Jubel statt Verzweiflung, wenn du eine selbstbewusste Haltung bewahrst und nicht der Mutlosigkeit erliegst. 

In der zitierten Bibelpassage steht das Wort Baum für Mensch. Du wirst zum Baum der Rechtschaffenheit, wenn all die obigen Qualitäten fortwährende Teile deines Bewusstseins werden. Wenn all deine Gedanken wahre Gedanken sind, wirst du zur Pflanzung des Herrn. 

Er ist ICH BIN, wie in Kapitel 1 beschrieben wurde. ICH BIN wird geehrt, wenn du dein höchstes Selbstbild verwirklichst. 

Sobald du erkannt hast, dass deine eigene kontrollierte Imagination dein Erretter ist, wird sich deine gesamte Haltung ohne Verlust an religiösen Gefühlen verändern, und du wirst von deiner kontrollierten Imagination sagen: 

Seht euch diese Rebe an. Als ich sie fand, war sie ein wilder Baum, und ihre mutwillige Kraft ließ wirre Äste wachsen. Doch ich habe die Pflanze gestutzt und sie entwuchs maßvoll dem unnötigen Preis unnützer Blätter. Und wie du sehen kannst, knüpfte sie sich in diese schönen, vollen Traubenbündel, um die Hand zurück zu bezahlen, die sie so weise verwundet hatte [Robert Southey, „Thalaba der Zerstörer“]

Mit der Rebe ist deine Imagination gemeint, die sich in ihrem unkontrollierten Zustand in nutzlosen und zerstörerischen Gedanken und Gefühlen ausdrückt. Doch genau wie die Rebe durch das Wegschneiden von unnützen Ästen und Wurzeln gestutzt wird, stutzt du deine Imagination, indem du sämtlichen unschönen und zerstörerischen Vorstellungen deine Aufmerksamkeit entziehst und sie auf das Ideal richtest, das du erreichen willst. 

Das glücklichere und großherzigere Leben, das du dann erleben wirst, ist die Konsequenz des weisen Stutzens deiner eigenen Imagination.

Ja, sei gestutzt von allen unschönen Gedanken und Gefühlen.

Denke wahrhaftig, und deine Gedanken werden den Welthunger stillen; Sprich wahrhaftig, und jedes deiner Worte wird ein fruchtbarer Same sein; Lebe wahrhaftig, und dein Leben wird ein großartiges und ehrenvolles Zeugnis sein. 

[Horatio Bonar, “Hymnen des Glaubens und der Hoffnung“]

- Neville Goddard, Power Of Awareness 1952

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