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Freiheit für alle - Teil 1

DIE EINHEIT MIT GOTT

Übersetzt von Ugi Müller (zur Homepage)


Höre, o Israel: der Vater unser Gott ist ein Vater. 

 

Höre, o Israel: 

 

Höre, o Mensch, der aus der gleichen Substanz wie Gott besteht: Du und Gott seid eins und ungetrennt!

 

Die Menschen, die Welt und alles, was sich in ihr befindet, sind bedingte Zustände des einen bedingungslosen Einen, Gott. 

 

Du bist dieses Eine;

du bist Gott bedingt als Mensch. 

Alles, was du über Gott glaubst, bist du;

doch du wirst dies niemals wissen, 

solange du nicht aufhörst, dies von einem anderen zu behaupten, und erkennst, dass dieser scheinbare andere du selbst bist. 

 

Gott und Mensch,

Geist und Materie,

das Formlose und das Geformte,

der Schöpfer und die Schöpfung,

die Ursache und die Wirkung,

dein Vater und du seid eins. 

 

Dieses Eine, in dem alle bedingten Zustände leben, sich abspielen und ihr Wesen haben, ist dein ICH BIN,

 

dein unbedingtes Bewusstsein.

 

Das unbedingte Bewusstsein ist Gott, die eine und einzige Realität. Mit unbedingtem Bewusstsein ist hierbei das Gefühl von Bewusstheit gemeint; ein Gefühl des Wissens davon, dass ICH BIN, unabhängig davon, wer ICH BIN; das Bewusstsein des reinen Daseins also, losgelöst von demjenigen, als das ich mich konkret wahrnehme bzw. glaube zu sein.

 

ICH BIN mir bewusst, ein Mensch zu sein, doch ich muss kein Mensch sein, um mir des Daseins bewusst zu sein. Denn bevor ich mir bewusst wurde, jemand zu sein, war Ich, unbedingtes Bewusstsein, einfach nur des Seins bewusst, und dieses Bewusstsein hängt nicht davon ab, jemand konkretes zu sein. ICH BIN existiert aus sich selbst als unbedingtes Bewusstsein; Ich wurde mir anschließend bewusst, jemand zu sein; und ich werde mir noch bewusst werden, jemand anderes zu sein, als der, der ich jetzt gerade zu sein glaube; doch ICH BIN in alle Ewigkeit des Daseins bewusst, egal ob ich unbedingte Formlosigkeit bin oder bedingte Form.

 

Als bedingter Zustand, Ich (Mensch), kann ich vielleicht vergessen, wer ich bin, oder wo ich bin, aber ich kann niemals vergessen, dass ICH BIN.

 

Dieses Wissen davon, dass ICH BIN, dieses Bewusstsein des Daseins ist die einzige Realität.

 

Dieses unbedingte Bewusstsein, das ICH BIN, ist die wahrnehmende Wirklichkeit, in der alle bedingten Zustände – Selbstbilder – entstehen und vergehen, doch es bleibt für immer das unsichtbare wissende Sein, selbst wenn alles Sichtbare aufgehört hat zu existieren.

 

Alles, wofür ich mich jemals gehalten habe, alles, wofür ich mich jetzt gerade halte, und alles, für was ich mich jemals halten werde, sind bloß Versuche, zu wissen, wer ich bin – die unsichtbare, undefinierte Wirklichkeit.

 

Dieses unsichtbare wahrnehmende Eine, oder unbedingte Bewusstsein, ist mein wahres Wesen, die eine und einzige Realität. ICH BIN die unbedingte Wirklichkeit, als dasjenige konditioniert, für das ich mich selber halte. ICH BIN der Glaubende, eingeschränkt durch seine Glaubensannahmen, der Wahrnehmende, definiert durch dasjenige, was er wahrnimmt.

 

Die Welt ist dabei nichts Anderes als die Objektivierung meines bedingten Bewusstseins.

 

Dasjenige, als das ich mich selber fühle und was ich über mich selber glaube, wird jetzt gerade als meine Welt in den Raum projiziert.

 

Die Welt – mein gespiegeltes Selbst – legt immer Zeugnis von demjenigen Bewusstseinszustand ab, in dem ich gerade lebe.

 

Es gibt keinen Zufall oder Unfall, die für die Dinge verantwortlich sind, die mir gerade passieren, oder die Umwelt, in der ich mich gerade befinde. Ebensowenig ist prädestiniertes Schicksal der Urheber meines Glücks oder Unglücks. Unschuld und Schuld sind bloß Worte ohne Bedeutung für das Gesetz des Bewusstseins, außer, dass sie den gegenwärtigen Bewusstseinszustand widerspiegeln.

 

Das Bewusstsein von Schuld ruft Verurteilung hervor. Das Bewusstsein von Mangel produziert Armut.

 

Bis in alle Ewigkeit objektiviert der Mensch den Bewusstseinszustand, in dem er gerade wohnt, doch wurde er auf irgendeine Art und Weise von seiner Interpretation verwirrt, die er vom Gesetz von Ursache und Wirkung hat.

 

Er hat vergessen, dass der innere Zustand die Ursache für die äußere Manifestation ist – “Wie im Innen, so im Außen“ [“Analogie“, das Zweite der Sieben Prinzipien von Hermes Trismegistus] – und in seiner Vergesslichkeit glaubt er, dass ein äußerer Gott seine eigenen Gründe dafür hat, wie die Welt beschaffen ist, und dass diese Gründe für immer jenseits des menschlichen Verständnisses sind; oder er glaubt, dass Menschen für ihre vergangenen Fehler leiden müssen, die vom bewussten Verstand vergessen wurden; oder, einmal mehr, dass der blinde Zufall die Rolle Gottes spielt.

 

Eines Tages wird der Mensch erkennen, dass sein eigenes ICH BIN der Gott ist, den er in allen Zeitaltern suchte, und dass seine eigene gefühlte Bewusstheit – sein Bewusstsein des Daseins – die eine und einzige Realität ist.

 

Das ist die schwierigste Sache, die ein Mensch begreifen muss: Dass das ICH BIN in ihm Gott ist. Dies ist sein wahres Wesen oder Vater-Zustand, und der einzige Zustand, dem er sich sicher sein kann. Der Sohn, sein Selbstbild, ist eine Illusion. Zu jedem Zeitpunkt weiß er, dass er IST, doch was genau er ist, ist eine Illusion, die er selbst (Vater) durch den Versuch der Selbstbestimmung erschafft.

Diese Entdeckung offenbart, dass alles, das ich von Gott glaubte, ICH BIN.

 

“Ich bin die Auferstehung und das Leben“ [Johannes 11:25] ist eine Aussage über die Tatsache meines Bewusstseins, denn mein Bewusstsein lässt dasjenige auferstehen bzw. macht dasjenige sichtbar, für das ich mich selber halte.

 

 

“ICH BIN das Tor [Johannes 10:2, 10:7, 10:9] … und alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber“ [Johannes 10:9] zeigt mir, dass mein Bewusstsein der eine und einzige Zugang zur manifestierten Welt ist; dass die Annahme davon, bereits das Objekt meines Verlangens zu haben oder zu sein, der einzige Weg ist, um dies tatsächlich zu werden oder zu besitzen; und dass jeder Versuch, diesen erwünschten Zustand auf eine andere Art und Weise auszudrücken, als durch das Von-der-Annahme-ausgehen, es bereits zu sein oder zu haben, mich der Freude beraubt, es jemals tatsächlich auszudrücken und zu besitzen.

 

“ICH BIN der Anfang und das Ende“ [Offenbarung 1:8, 22:13] enthüllt mein Bewusstsein als Ursache der Geburt und des Todes aller Phänomene und Ausdrucksformen.

 

“ICH BIN hat mich geschickt“ [Exodus 3:14] enthüllt mein Bewusstsein als Gott, der mich in die Welt geschickt hat, und zwar in Bild und Gestalt desjenigen, für das ich mich selber halte, um in einer Welt zu leben, die aus alldem zusammengesetzt ist, was ich mir zu sein bewusst bin.

 

“ICH BIN der Vater, und es gibt keinen Gott außerhalb von Mir“ [Jesaja 45:5] legt mein Bewusstsein als einen und einzigen Vater fest, und außerhalb meines Bewusstseins gibt es keinen Gott.

 

“SEI still und wisse: ICH BIN Gott“ [Psalm 46:10] bedeutet, dass ich den Verstand beruhigen soll, um zu erkennen, dass das Bewusstsein Gott ist.

 

“Du sollst den Namen deines Vaters und Gottes nicht missbrauchen“ [Exodus 20:7], “ICH BIN der Vater: das ist Mein Name“ [Jesaja 42:8]. Jetzt, wo du dein ICH BIN entdeckt hast, dein Bewusstsein davon, Gott zu sein, höre auf damit, irgendetwas über dich als wahr anzunehmen, dass du nicht als wahr über Gott annehmen würdest, denn durch deine Selbstdefinition definierst du Gott.

 

Mit demjenigen, für das du dich selber hältst, bezeichnest du auch Gott. Gott und Mensch sind eins. Du und dein Vater sind eins [Johannes 10:30].

 

Dein unbedingtes Bewusstsein, oder ICH BIN, und dasjenige, für das du dich selber hältst, sind eins.

 

Der Denker und das Gedachte sind eins. Wenn dein Bild von dir selber weniger ist, als dasjenige, was du über Gott für wahr hältst, hast du Gott beraubt [siehe Philipper 2:6], den Vater, denn du (der Sohn oder das Gedachte) legst Zeugnis für den Vater oder den Denker ab. Missbrauche also den magischen Namen Gottes, ICH BIN, nicht, denn du wirst nicht schuldlos davon kommen; du musst allem Ausdruck verschaffen, für das du dich selber hältst.

 

Bezeichne Gott also dadurch, dass du dich selbst als dein höchstes Ideal bestimmst.

- Neville Goddard, Freedom For All 1942


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