· 

Biblische Sprache 1969 - Neville Goddard

Übersetzt von Daniel Daddeh (zur Homepage)


Alle sind Menschen in Ewigkeit. Flüsse, Berge, Städte, Dörfer

 

Alles ist menschlich, und wenn du ihren Schoß betrittst,

 

wandelst du in Himmeln und in Erden;

 

So, wie du in deinem eigenen Schoß Himmel und Erde trägst,

 

und alles, das du siehst, obwohl es außen erscheint, ist es innen,

 

in deiner Vorstellungskraft, von der diese Welt der Sterblichkeit lediglich ein Schatten ist.“

 

(William Blakes Jerusalem, Tafel 71:17)

 

Du magst dich fragen wovon Blake spricht, es ist die Sprache der Bibel. Die biblische Sprache ruft eher wach, statt zu beschreiben. Sie erzählt von einer anderen Welt, einem anderen Menschen und einem anderen Zeitalter; denn in Wirklichkeit sind all die Orte der Bibel menschlich.

 

Im Buch der Offenbarung sieht Johannes, dass Jerusalem eine Frau wird, geschmückt wie eine Braut für ihren Ehegatten, vom Himmel herabsteigend. Im 5. Kapitel Micha wird uns gesagt, dass Bethlehem jene Frau ist, aus der Gott hervorgeht. Lies diese Worte aufmerksam: „Und du, Bethlehem-Ephrata, du bist zwar gering unter den Hauptorten von Juda; aber aus dir soll mir hervorkommen, der Herrscher über Israel werden soll, dessen Hervorgehen von Anfang, von den Tagen der Ewigkeit her gewesen ist. Darum gibt er sie hin bis zu der Zeit, da die, welche gebären soll, geboren haben wird.“ Dann lesen wir im 63. Kapitel von Jesaja: „Du aber, o Herr, bist unser Vater, und dein Name ist Unser Erlöser von Ewigkeit her.“ Hier sehen wir die ältesten Zeiten als unseren Vater und Erlöser und, wie Bethlehem, werden wir gebären, und alles erlösen, und den Vater allen Lebens als unser Selbst hervorbringen!

 

Eines Tages wirst du eine imaginative Welt kennen, in der die Berge, Flüsse, Städte und Dörfer menschlich sind. Dort wird dir alles möglich sein, denn wenn deine imaginativen Fähigkeiten erwachen, ist jeder Gedanke objektiv real. Es ist mir egal was es ist, jeder imaginativer Akt wird augenblicklich zu einer objektiven Tatsache. Dies wird uns im Alten Testament gesagt, aber seine Sprache ruft wach und es fällt dem Menschen schwer zu verstehen.

 

Im 14. Kapitel von Jeremia wirst du folgende Worte finden: „Du bist doch, o Herr, in unserer Mitte, und wir tragen deinen Namen; verlass uns nicht!“ Der Name des Herrn ist „Ich bin.“ Wie könnte jemand existieren, wenn ihm der Name „Ich bin“ weggenommen wird? Wenn du nicht sagen könntest „Ich bin“, würdest du aufhören zu sein. Du könntest Amnesie erleiden und nicht wissen wo du bist, wer du bist, oder was du bist; aber weil Gott seinem Versprechen treu bleibt, kannst du nicht aufhören zu wissen, dass du bist. Und das, was in deiner Seele vergraben ist, muss hervorkommen, und wenn es das tut, bist du Gott.

 

Du behauptest nicht mutig, „Ich bin Gott“, ohne jede Gewissheit zu haben, dass du es bist. Das wäre dumm. Die Straße entlang zu laufen und zu verkünden, „Ich bin Gott,“ ohne dass sein Plan der Erlösung sich in dir entfaltet hat, wäre die Spitze des Wahnsinns. Aber wenn er sich in dir offenbart, dann verkündest du es niemandem, du weißt es einfach und lebst in diesem Wissen. Und der einzige Weg, auf dem er sich je in dir, als du, offenbaren wird, ist der, dass sein Sohn vor dir steht und dich „Vater“ nennt. Dann, den 89. Psalm erfüllt, wirst auch du sagen: „Ich habe David gefunden. Er sagte zu mir: „Du bist mein Vater, mein Gott und der Fels meines Heils!““ Wenn dieser Bursche vor dir steht, wirst du ganz genau wissen, wer er ist und wer du bist, denn diese Beziehung wurde errichtet bevor die Welt war.

 

Wissend, dass du der ewige Gott bist, der der Vater ist, wirst du dieses fantastische Wissen teilen, nicht in der Erwartung auf 100 prozentige Akzeptanz, sondern jedem erlaubend auf das zu antworten, was du sagst. Deine Schwächen und Limitierungen sehend, werden einige dir glauben und andere nicht. Lasse nicht zu, dass es eine Rolle für dich spielt, erzähl es einfach und gehe dann deinen Weg bis zum Ende deiner dir bewilligten Zeit. Dann, wenn du deine Kleidung von Fleisch und Blut ablegst, wurden deine Schwächen entfernt und du erwachst als Gott. Jene, die deine Erfahrungen gehört und akzeptiert haben, werden deine Worte in der nahen Zukunft beweisen, und auch sie werden als die Ältesten aller Zeiten erwachen.

 

Sterbliche Augen können das Wesen, das ich tatsächlich bin, nicht sehen. Ich weiß, dass ich der Älteste aller Zeiten bin. Ich habe nie begonnen und ich werde nie enden. Ich scheine in der Zeit begonnen zu haben. Das liegt daran, dass ich mich selbst in meiner Schöpfung begraben habe, in der Zeit. Ich bin der Melchisedek der Schrift – er, der keinen Vater, keine Mutter, keine Abstammung, keinen Anbeginn der Zeit und kein Ende der Zeit hat. Ich bin die Ewigkeit, begraben und erwacht in meiner Schöpfung. Und weil ich der Vater allen Lebens bin, wird mein Sohn, David – die Personifikation von all dem, dem ich durch Erfahrung Leben gegeben habe – vor mir stehen, um meine Vaterschaft zu bezeugen. Davids Vater wurde Isai genannt, was bedeutet, „Ich bin.“ Es ist jener Vater, der, wenn er David erkennt, sagt: „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.“

 

Diese Erfahrung wird deine sein, wenn du aus dem glühenden Ofen hervorkommst, durch den jeder von uns durchgehen muss und durchgehen wird. Hat der Herr uns nicht gesagt: „Im Schmelzofen des Elends (Erfahrungen) habe ich dich geprüft. Um meinetwillen, um meinetwillen will ich es vollbringen! Denn wie würde ich sonst gelästert! Und ich will meine Ehre keinem anderen geben.“ Es gibt nur einen Gott, also kann er seine Ehre keinem anderen geben. Sich selbst in seiner Schöpfung begraben, ist er, wenn aus seiner Grabstätte aufersteht, nach wie vor Gott, über jedes Maß hinaus erhöht, indem er zu seiner eigenen Schöpfung wird und in ihr aufersteht, individualisiert. Wir alle sind Mitglieder eines Körpers, der an diesem großen Stück von Flüssen, Bergen, Städten, Hügeln und Dörfern beteiligt ist – die gesamte Menschheit, alle Menschen in alle Ewigkeit.

 

Hast du dich jemals in einem Stuhl zurückgelehnt, deine Augen geschlossen, als würdest du schlafen, und dir einen Wasserstrahl vorgestellt, so real, dass du deine mentalen Hände hineinhalten kannst, und sie sind nass? Wenn du deine Hände schröpfst und sie zu deinem Mund führst, kannst du das Wasser fühlen, das deine Kehle hinuntergeht? Falls ja, dann weißt du, dass der Zustand, den du betreten hast, sehr real und persönlich ist. Das ist die Kraft, die für dich bereitsteht. Das ist deine Kraft von Morgen, wenn alles unter deiner Anordnung steht, wenn alles abhängig von deiner eigenen, wundervollen, menschlichen Vorstellungskraft ist, denn das ist Gott.

 

All die Schwächen und Limitierungen des Fleisches auf sich genommen, wurde Gott wie du bist, damit du werden kannst, wie er ist. Und wenn er in dir erwacht, bist du er. Wenn du in deiner eigenen, wundervollen, imaginativen Welt glauben wirst, wird alles unter deiner Kontrolle stehen – ich meine alles! Und du wirst wissen, dass jeder in deiner Welt in dir ist, um nach Belieben in Verbindung mit ihm zu treten. Dass dich niemand verlassen kann; und wenn du in dir selbst auferstehst, steht jeder mit dir auf. Das ist die Geschichte der Schrift.

 

Während du hier bist, kannst du deine schöpferische Kraft durch deine Wünsche testen. Vielleicht wünschst du dir etwas, von dem du glaubst, dass du es dir nicht leisten kann, oder dir fehlt die Zeit oder das Know-how, um es zu genießen. Du kannst dir tausend Gründe dafür vorstellen, wieso der Besitz unmöglich ist; aber – hörend, dass Vorstellung die Realität erschafft – kannst du dir vorstellen, dass du es hast. Es sich vorzustellen ist aber nicht genug; du musst genug Glauben in deinen imaginativen Akt haben, um an seine Realität zu glauben. Wenn du dir vorstellst, dass du die Person bist, die du sein willst, musst du fest daran glauben, dass du sie bereits bist; dann warte im Glauben darauf, dass deine Annahme in deiner Welt erscheint, denn der imaginative Akt hat seine eigene, festgelegte Stunde. Er wird reifen und blühen. Wenn es dir lang erscheint – warte, denn es ist sicher und wird nicht zu spät sein.

 

Die Verbindung zwischen deinem imaginativen Akt und der Erfüllung ist dein Glaube, der nichts weiter ist als deine subjektive Inanspruchnahme deiner objektiven Hoffnung. Hoffend, dass dein Wunsch – subjektiv in Anspruch genommen – wahr ist, ist der Glaube deine Verbindung zu seiner Objektivierung. Handle wie Gott, und lasse es geschehen. Gott sagte: „Es werde Licht, lasse die Sonne erscheinen. Lasse den Mond erscheinen.“ Nach seinem imaginären Akt lässt Gott alles erscheinen, und hält es durch den Glauben aufrecht, wissend, dass es ohne den Glauben unmöglich ist, es herbeizuführen. „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.“ Wenn du an die Realität deines imaginären Akts glaubst, muss er sich in deiner Welt objektivieren.

 

Um die Schrift nun tatsächlich zu verstehen, musst du Wissen über die dargestellten Erfahrungen haben, denn diese sind nicht von dieser Welt. Die Bibel spricht vom Neuen Menschen, der in dir ist. Es ist der Mensch des Geistes, an den ich mich wende, denn er kann an die Realität eines imaginären Akts glauben. Das äußere Du kennt eine Realität, welche es berühren, sehen und hören kann. Seine Überzeugungen sind von den Beweisen seiner fünf Sinne und denen seiner Vernunft abhängig. Aber ich wende mich an den Christus in dir, der deine eigene, wundervolle, menschliche Vorstellungskraft, und eins mit dem Herrn ist. Diese prächtige, schöpferische Kraft ist in dir vergraben und sie wird in dir auferstehen – nicht als jemand anderes, sondern als dein Selbst. Es geschieht, wenn die Mauer der Verdammnis, die euch beide voneinander trennt, niedergerissen ist. Wenn ich von ihm spreche, dann impliziert das die Existenz von zweien; aber wenn ich sage, „Ich bin,“ dann spreche ich von nur einem. Christus wird also eins mit mir, indem er zu meinem Selbst wird. Jedoch werde ich nicht wissen, dass ich er bin, bis ich all das erfahren habe, von dem die Schrift mir erzählt, dass es nur ihm geschehen ist.

 

Meine Wiedergeburt ist das Resultat der Wiederauferstehung Jesus Christus von den Toten, denn es heißt, dass er aus demselben Grab auferstand, in dem er begraben war. Da es nur einen Schädel, nur ein Grab gibt, und ich in meinem Schädel erwacht bin, um herauszufinden, dass ich allein bin, bin ich nicht der eine, der dort liegt, um zu schlafen? Würde man fragen wer diese Erfahrung gemacht hat, würde ich sagen, „Ich bin,“ und „Ich bin“ sind keine zwei – „Ich bin“ ist einer. Ich erwachte in Golgotha – in meinem eigenen Schädel – und ich kam heraus aus dem Schädel, so, wie gesagt wird, dass Bethlehem jemanden für mich hervorbringen wird, jemand, der als Gott herrschen wird.

 

Versuche als Gott zu herrschen! Wissend, dass deiner Vorstellungskraft alle Dinge möglich sind, stelle dir etwas vor, das von deiner Vernunft und deinen Sinnen verneint wird, und schaue, ob es funktioniert. Falls es funktioniert, hast du deine Welt dann nicht als Gott beherrscht? So handelt Gott. Er stellt sich etwas vor und lässt es erscheinen. Und wer ist er? Der Älteste aller Zeiten.

 

Im Buch Daniel wird dir gesagt: „Es kam einer, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht.“ Das übersetzte Wort für „Sohn des Menschen“ ist das Aramäische Wort für „Ich“ oder „eins.“ Das ist seine einzige Bedeutung. Wenn Jesus also das Wort „Sohn des Menschen“ benutzt, dann benennt er seine Funktion als Vermittler zwischen der Welt des Menschen und dem Königreich Gottes. Im Buch Johannes sagt er: „Gerechter Vater, ich habe ihnen deinen Namen verkündet.“ Hier sagt er dir, dass der Name „Vater“ ist, „gerechter Vater.“ Nun will er etwas anderes. „Auf dass die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen sei, und ich in ihnen,“ denn der gerechte Vater trägt den Körper der Liebe.

 

Wenn du in die Gegenwart des Ältesten aller Zeiten schreitest, siehst du Gott in der menschlichen Form, göttlich, welche unendliche Liebe ist. Und wenn er dich durch eine Umarmung aufnimmt, wirst du mit der Liebe vereint, und somit zum Ältesten aller Zeiten. Du weißt es, weil du es fühlst, aber Liebe kann nicht mit den sterblichen Augen gesehen werden; und wenn du deine Geschichte erzählst, werden jene, die dich hören, sagen: „Du? Du bist noch nicht einmal fünfzig.“ Im Fall des Sprechers würden sie sagen: „Du bist noch nicht einmal siebzig, und doch kennst du Abraham?“ Und ich würde antworten, „Bevor Abraham war, Bin ich.“ Dann würden sie Steine aufheben, um mich mit den Tatsachen des Lebens zu steinigen.

 

Deine Geburtsurkunde, dein Geburtsort, dein sozialer, intellektueller und finanzieller Hintergrund, alles ist katalogisiert, verfügbar wie Steine, die auf dich geworfen werden können, wenn du zu behaupten wagst, dass du von jemandem gekannt wirst, der – als Vorvater – vor unzähligen Jahrhunderten lebte. Jemand, der sich nicht nur jubelte, deinen Tag zu sehen, jemand, der ihn sah und fröhlich war. Zu behaupten, dass du ihn nicht nur kennst, sondern vor ihm kamst, macht keinen Sinn, aber es ist wahr. Das, was keinen Anfang hat, vergrub sich selbst in dem, was in Zeit begann, um das auferstehen zu lassen, was in Zeit begann – zu seiner eigenen Ebene, die keinen Ursprung hat.

 

Hier finden wir die Geschichte von Nebukadnezar und Melchisedek, zu einer Einheit zusammengerollt. Nebukadnezar war ein wahnsinniger König – so, wie der Mensch in dieser Welt. Melchisedek, der weder Vater noch Mutter hat, der keinen Ursprung, kein Anfang und kein Ende in der Zeit hat, ist in Nebukadnezar begraben. In dem auferstehend, was in der Zeit begann, transformiert er die Zeit zur Ewigkeit. Wieder haben wir hier die Geschichte des Kommens des Vaters.

 

Den Vater allen Lebens zu finden ist alles, was wertvoll ist. Was sonst ist zu finden wert? Eine Millionen Dollar zu finden würde für einen Augenblick wundervoll sein, aber eines Tages wird dieses Geld weg sein, denn alles hier stirbt. Sogar der Himmel selbst löst sich auf; deine Vorstellungskraft hingegen kann sich nicht auflösen, denn es ist der Vater, der hier war, bevor die Welt war. Wenn also die Vorstellungskraft in dir aufersteht, bist du Gott, obwohl du nach wie vor ein Kleidungsstück trägst, das sich abnutzt. Und wenn die Welt dich für tot erklärt, dann weil du zum Vater zurückgekehrt bist, als Vater.

 

Wenn die Vorstellungskraft in dir aufersteht, verstehst du die Worte: „Ich bin vom Vater ausgegangen und gekommen in die Welt; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater.“ Nun macht dasselbe „Ich“ die folgende Aussage: „Geh zu meinen Brüdern.“ Wenn wir alle Brüder sind, dann unterscheiden wir uns nicht von diesem „Ich,“ in welchem die ganze Sache geschah. Das Evangelium ist lediglich die Überlieferung von Erfahrungen, die in der Seele gesehen und gehört wurden. Also „Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott!“ Es gibt keinen anderen Vater als den einen Vater, und keinen anderen Gott als den einen Gott, der in uns allen als unsere eigene, wundervolle, menschliche Vorstellungskraft ist. Wenn du sagst, „Ich bin,“ dann ist es Er, und einen anderen Gott gibt es nicht.

 

Du wirst nicht wissen, dass du Gott bist, bis die Schrift in dir erwacht und sich in dir erfüllt. Für den Zweck und nur für den Zweck bist du in die Welt gekommen. Du bist nicht hergekommen, um Dinge gerade zu rücken, wie die Priesterschaften es sagen würden. Diese Welt ist ein Schulzimmer, in dem der Mensch nach seinem Vater sucht; und wie lang, weit und schwer die Qualen, bevor er seinen Vater findet, wäre lang zu erzählen. Ich weiß nicht, wann Gott in dir erwachen wird; aber ich weiß, dass er es wird, und dann wirst du den Grund hinter allem sehen: Also lasse die Welt so, wie sie ist und unternehme nicht den Versuch sie zu verändern.

 

Jeden Tag versuchen Politiker die Welt zu verändern. Wir haben viele, die behaupten unsere Erlöser zu sein, und doch haben sie alle – wie die Hitler und Stalins unserer Welt – tönerne Füße. Dennoch werden Menschen an sie glauben und du kannst sie nicht aufhalten, denn sie träumen. Reine Vorstellungskraft seiend, kannst du einen Menschen nicht daran hindern, sich etwas vorzustellen, und Vorstellung erschafft Realität. Heute versuchen sie den Zigarettenkonsum zu verhindern. 1919 versuchten sie den Alkohol zu verbieten, wodurch jene, die in der Gosse lebten, zu Milliardären wurden, Milliarden machend, die sie nicht versteuern könnten – und nicht versteuert haben. Al Capone machte 130 Millionen Dollar netto im Jahr, für 14 Jahre, ohne Steuern zu zahlen. Sie bekamen ihn lediglich für einen kleinen Verstoß von einigen Tausend – aber was geschah mit den 130 Millionen jährlich? Also, die Weltverbesserer werden es wieder und wieder tun. Jetzt beginnen sie Zigaretten zu verbieten; und statt 6 Milliarden Dollar Steuern von der Industrie zu erhalten, wird das Geld in die Hände jener gehen, die dafür sorgen, dass die, die Zigaretten wollen, auch welche bekommen.

 

Der Mensch lernt seine Lektion nie. Ich erinnere mich gut an die Prohibition. Ich kam 1922 nach New York City und blieb dort bis 1952, ich kenne New York City also gut. Der alte Rockefeller, der, der wahrlich ein Vermögen machte, besaß um die sechs Blocks zwischen der 5. Und 6. Avenue. Seine gesamte Familie besetzte einen Block in der 54. Straße. Bevor Radio City gebaut wurde, besaß und vermietete er die dortigen zwei- und dreistöckigen Gebäude. Eines Tages sagte sein Sohn: „Realisierst du, dass all diese Gebäude illegale Kneipen sind?“ Es gab hier einen Baptisten, der Millionen für die Verbotskampagne gab, und Häuser mietete, die als illegale Kneipen genutzt werden konnten. Wie du siehst, du kannst dich für alles blind machen.

 

Ich sage dir: Prohibition ist dumm. Du kannst einen Menschen aus einem Zustand heraus erziehen, aber du kannst ihm nicht verbieten, den Zustand zu besetzen. Wenn ich dir sagen würde, dass ich dir die Erde gebe, wenn du die nächsten 24 Stunden nicht an einen Affen denkst, so würde ich meine Erde behalten, denn du könntest es nicht. Jedes Gebot, das negativ ist, wird gebrochen, denn „Denn Gott hat alle miteinander in den Ungehorsam verschlossen, damit er sich über alle erbarme.“ In dem Moment, in dem ich dir ein Gebot gebe, das von negativem Wert ist, habe ich dich in den Ungehorsam verschlossen. Es gibt nur ein Gebot, welches nicht negativ ist. Das ist „Liebe deinen Vater und deine Mutter.“ Jedes Gebot muss gebrochen werden, und doch denkt der Mensch, er wäre so heilig.

 

Ein Mann, der kürzlich seinen 100. Geburtstag gefeiert hat, wurde gefragt, was seiner Meinung nach zu seiner Langlebigkeit beiträgt, und er antwortete, „Rauchen! Ich habe an jedem Tag meines Lebens geraucht, seitdem ich acht Jahre alt war.“ Eine andere Dame, die mit 30 an Kehlkopfkrebs starb, erzählte Reportern, dass sie in ihrem ganzen Leben keine Zigarette geraucht hat. Meine Mutter hat nie geraucht und getrunken, und doch starb sie einen sehr schmerzhaften Tod im Alter von 62. Mein Vater trank wie ein Fisch. Er brach jeden Gesundheitskodex. Er las nie etwas, das ihm sagte, was er essen sollte, um zu leben, er lebte einfach. Er aß was und wann er wollte. Er trank was und wann er wollte, und starb mit 85 durch bloße Erschöpfung. Diese zwei Beispiele vor mir, glaube ich nicht an den Unsinn bezogen auf das, was ich essen und trinken sollte. Ich werde diesen Körper abnutzen, so, wie ich ein Kleidungsstück abgenutzt habe, und wenn ich es tue, werden die Menschen mich für tot erklären; aber ich werde nicht tot sein, ich werde eins sein mit dem erwachten Christus, denn ich habe die Schrift erfahren. David nannte mich, im Geiste, Vater, also kenne ich jetzt meinen Namen und werde zu dieser Bewusstheit zurückkehren.

 

Denke daran, die Bibel ruft wach, sie beschreibt nicht. Es gibt drei Arten von Niederschriften: Journalismus, Literatur und die Schrift. Du kannst Journalismus oder Literatur studieren, nicht aber die Schrift; denn es sind alles Offenbarungen, alles Visionen – geschrieben, um wachzurufen, nicht, um zu beschreiben. Wenn die Visionen Besitz von dir ergreifen, wirst du entdecken, dass alles in der Schrift Mensch wird. Die Flüsse, Berge, Städte und Dörfer – alle sind Mensch.

 

Im 4. Kapitel seines Buches teilt Daniel seine Vision, indem er sagt: „Und ich sah ein Gesicht auf meinem Bette, und siehe, ein heiliger Wächter fuhr vom Himmel herab, der rief überlaut und sprach also: Hauet den Baum um und behauet ihm die Äste und streifet ihm das Laub ab und zerstreuet seine Früchte, daß die Tiere, so unter ihm liegen, weglaufen, und die Vögel von seinen Zweigen fliehen. Doch laß den Stock mit seinen Wurzeln in der Erde bleiben.“ Der Baum wird zur Person. „Tränke ihn mit dem Tau des Himmels. Nimm von ihm den Geist des Menschen und lasse seine Behausung unter den Bestien sein, bis sieben Mal über ihn hinweggehen und er lernt, dass der Allerhöchste das Reich der Menschen regiert und es gibt, wem er will, auch den Niedrigsten unter den Menschen.“ Der Baum, von dem hier gesprochen wird, ist der Baum des Lebens, welcher im menschlichen Gehirn wächst. Er wurde bis auf seine Wurzel gefällt; aber aus dem Baum des Lebens (genannt Isai) wird ein Sprössling hervorkommen, der, auf den der Vater wartet. Er wartet darauf, dass er selbst aus dem Menschen hervorkommt, individualisiert als der Mensch, den er mit sich bringt.

 

Gott – der die Welt und alles in ihr erschaffen hat – stieg also hinab in seine Schöpfung. Und wenn er wiederaufersteht, wischt er, in uns allen, Raum und Zeit, so wie wir sie kennen, weg, und wird zur einzigen Realität.

 

Lasst uns nun in die Stille gehen.

- Neville Goddard, Biblical Language 1969


Gerne Teilen.

Kostenfreies Hörbuch "I AM - Gesetz der Annahme nach Neville Goddard" im Newsletter.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0